Licht

„Die Zukunft ist formbar", versprach das Bauhaus, als es vor 100 Jahren antrat, den Alltag zu entrümpeln und die Moderne einzurichten. Das Bauhaus gilt heute als Modell der Moderne und Versuch der Künste, Takt- und Formgeber von technischen und sozialen Umwälzungen zu sein und diese ästhetisch zu formulieren.
Heute sehen wir die Moderne als eine nicht gänzlich abgeschlossene künstlerische Epoche: Der „Impuls Bauhaus" wirkt bis heute fort. Das erstmals veranstaltete Festival der Folkwang Universität der Künste nimmt das Bauhaus-Jubiläumsjahr zum Anlass, um aus zeitgenössischer und künstlerischer Perspektive über Gestaltungsfragen, Auswirkungen und Ambivalenzen des Bauhauses nachzudenken. Der Titel „TRY AGAIN, FAIL AGAIN, FAIL BETTER – IMPULS BAUHAUS" ist einem Text von Samuel Beckett entliehen. Er fungiert als abstraktes Leitbild des Festivals.
Seit 2017 Heimat des Fachbereichs Gestaltung der Folkwang Universität der Künste ist das weitläufige Areal des UNESCO­Welterbes Zollverein, das sich selbst im Transformationsprozess befindet, als internationales Denkmal der industrialisierten Moderne der ideale Austragungsort für unser Vorhaben.

Die vier Gastkünstler*innen Robert Henke, Young-Jae Lee, Adrian Sauer und Rimini Protokoll setzen sich in den vier Festivaleinheiten mit elementaren Gestaltungsbegriff en des Bauhauses auseinander und reflektieren sie neu: LICHT, KÖRPER, FUNKTIONALITÄT und RAUM.

Den Auftakt für „TRY AGAIN, FAIL AGAIN, FAIL BETTER – Impuls Bauhaus“ bildet am 11. April die spektakuläre Licht- und Klanginstallation, die der international renommierte Laserkünstler Robert Henke unter dem Titel „cos/sin“ eigens für das Festival im SANAA-Gebäude entwickelt hat.
In cos/sin erzeugen acht Laser an verschiedenen Orten im Raum expandierende Kreise, deren Farbe, Bewegung und Textur sich dynamisch verändern. Sie sind Teil einer audiovisuellen Komposition, deren Form und zeitliche Struktur sich in streng konstruktivistischer Weise aus der Überlagerung einfacher Grundmuster ergeben.
Im Raum entfaltet die begehbare Licht- und Klanginstallation „cos/sin“ eine hypnotisierende Wirkung, indem sie konkrete räumliche Grenzen verschwimmen und neu erleben lässt. Der Titel „cos/sin“ ist dem Bereich der mathematischen Funktion entlehnt.

In vier Festivalwochen bereichern ehemalige, aktuelle Studierende und Lehrende der Folkwang Universität der Künste das Programm. Gleich zwei Künstlerinnen werden das Licht im Medium der Fotografie und in Anlehnung zum Bauhaus experimentell erforschen. Eine Performance Reihe wird sich als erstes mit dem lichtstarken Treppenhaus des Ruhr Museums auseinandersetzen. Talks und Diskussionen runden die Festivalwoche zum Thema LICHT ab.

Wir würden uns freuen, Sie dabei immer wieder als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.