KORRESPONDENZAUSSTELLUNGEN Raum

Anna Budniewski, Frieder Haller und Janik Weu

07.12.2019 — 15.12.2019

Mi – So, 12:00 – 18:00 Uhr,
Eröffnung Fr, 06.12.2019, 18:00 Uhr

Halle 6 [A6]
UNESCO-Welterbe Zollverein, Areal A [Schacht XII], Halle 6 [A6], Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen

Korrespondenzausstellungen

In ihren Ausstellungen untersuchen Anna Budniewski, Frieder Haller und Janik Weu den Begriff vom RAUM und knüpfen mit ihren künstlerischen Eingriffen an relevante, gesellschaftliche Fragen unserer Zeit an.

Anna Budniewski

transzendent träge

Anna Budniewski wirft in ihrer installativen Arbeit „transzendent träge“ ­einen kritischen Blick auf die Produktion und den Vertrieb von Kunst- und Kultur­objekten. Ein fragiles Regalsystem gefüllt mit 500 glasierten Porzellantassen, eine Gruppe von zwanzig satinbezogenen Sitzsäcken und die gerahmte fotografische Abbildung einer Kristallkugel bilden einen Bühnenraum. Die Lesung der Künstlerin verbindet diese Objektgruppen, weist ihnen verschiedene Funktionen zu und hinterfragt so den Wert der Dinge.
Die Erzählung ist in Fragmenten aufgebaut und nimmt in scheinbar autobiografischer Form Bezug zum heutigen Kunstmarkt und seinen Funktionsweisen. Machtstrukturen werden beleuchtet und in den Raum gestellt. Über die subjektiven Erfahrungshorizonte hinaus werden verschiedene, aktuelle Diskurs- und philosophische Reflektionsmomente gesucht und bieten den Zuschauer*innen die Möglichkeit einer kontemplativen Erfahrung im Ausstellungsaum der Halle 6. Die Besucher*innen waren bei der Eröffnung eingeladen, während der ­Lesung in den Sitzsäcken Platz zu nehmen und den angebotenen Tee zu trinken.

Installation und Lesung

Frieder Haller

Architecture

Frieder Haller zeigt in seinem Film „Architecture“ das Scheitern eines narzisstischen Architekten. Eine oberflächlich vertraute Erzählung entpuppt sich als komische und verstörende Modifikation des Alltags, ein Architekturmodell wird zum Schauplatz von Beziehungsdramen und Intrigen.
In mehreren Episoden angelegt, durchdringt der Film soziale Realitäten ­unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen. Persönliche Dramen, Liebe und Abhängigkeiten der Protagonist*innen bestimmen das dargestellte Beziehungs­gefüge. Das Persönliche wird zum Politischen. Die Dialoge und Handlungen ­werden als Montage aus Gesprächen mit Freund*innen, Träumen und bekannten Sitcoms wie „Friends“ und „Twin Peaks“ zusammengefügt. Die Schauspieler*innen spielen emotionslos und ferngesteuert, die Bühnen sind zweidimensional und ­alles verweist auf die Künstlichkeit dieser Welt, die sich der Architekt in seinem Kopf konstruiert hat.

Film: 18 min

Janik Weu

Night Raider

Janik Weus filmische Auseinandersetzung „Night Raider“ beschreibt das zu­nehmend als schwierig empfundene Verhältnis der Menschen zur Natur und den sie umgebenden Lebewesen. Seine als Installation angelegte Arbeit konstruiert einen Ort, der zugleich als Handlungs-, Wahrnehmungs- und Stimmungsraum fungiert. Der Bühnenraum und der Ort der Inszenierung verbinden sich so zu einem Ganzen. In ihrer reduzierten Handlung und der damit verbundenen Wiederholung werden die Protagonist*innen der filmischen Aufzeichnung gleichsam zu Figuren einer absurden Darbietung. Ihr medienreflexiver Ansatz lässt die ­Arbeit zwischen Film und Fotografie changieren und eröffnet auf diese Weise ­assoziative Denkprozesse.

Videoinstallation: 12:41 min im Loop, Stereosound

Videoscreening

Stellwerk im Färbergarten Zollverein [A24] UNESCO-Welterbe Zollverein, Areal A [Schacht XII], Färbergarten Zollverein, Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen 07.12. – 15.12.2019, Mi – So, 18:00 – 22:00 Uhr (nur von außen zugänglich) Eröffnung Fr, 06.12.2019, 18:00 Uhr, Halle 6

Studierende von Peter Miller, Professor für Fotografie und zeitbasierte Medien, verwandeln das Stellwerk im Färbergarten Zollverein in den Abendstunden in einen Projektionsraum für ihre Filme und Videos.



Weitere Veranstaltungen

Eine Veranstaltung der Folkwang Universität der Künste in Kooperation mit dem Ruhr Museum, der Stiftung Zollverein sowie in Zusammenarbeit mit der Klassik Stiftung Weimar, gefördert im Fonds Bauhaus heute der Kulturstiftung des Bundes